Paraphile Störungen

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Unter Paraphilien werden verschiedene sexuelle Vorlieben verstanden, die aus verschiedenen Gründen von der (statistischen) Norm abweichen, aber erst einmal niemandem schaden. So können eine exhibitionistische wie voyeuristische Ader im Swingerclub einvernehmlich ausgelebt werden, ebenso wie Sadomasochismus in konsensuellen BDSM-Praktiken. Auch der sog. Fetischismus und (Fetischistische) Transvestitismus sind bezüglich der Einvernehmlichkeit prinzipiell unproblematisch.

Von paraphilen Störungen spricht man dann, wenn mit diesen Vorlieben ein Leidensdruck verbunden ist, weil es entweder zu Selbstschädigung kommt oder andere Personen unter dem Ausleben zu leiden haben. Darunter fallen grundsätzlich alle Vorlieben, die andere Personen ohne deren Einverständnis einbeziehen oder die an nicht sexuell mündigen Personen durchgeführt werden, insbesondere:

• Exhibitionismus, Erregung durch das Sich-Entblößen vor Unbeteiligten;
• Voyeurismus, Erregung durch das Beobachten anderer Personen bei sexuellen Aktivitäten oder Nacktheit;
• Frotteurismus, Erregung durch das Reiben an anderen Personen v.a. im Gedränge;
• Pädophilie, eine Prägung des sexuellen Anziehungscodes auf Kinder vor Erreichen der Geschlechtsreife – abzugrenzen von der Pädosexualität (aber leider oft damit verbunden), die das Ausleben von Sexualität mit Minderjährigen bezeichnet;
• Sexueller Sadismus, der ohne das Einverständnis des Opfers ausgelebt wird, bis hin zur Tötung;
• Sexueller Masochismus, wenn es dabei zu Selbstschädigung kommt, z.B. durch gefährliche Erstickungspraktiken oder finanziellen Ruin.

Die Arbeit an paraphilen Störungen kann bei der Prävention von Straftaten helfen oder gerichtlich bzw. psychiatrisch angeordnet werden. In jedem Fall ist hier eine tiefgehende, längere Therapie erforderlich, um den zwanghaften Drang in den Griff zu bekommen und Rückfälle vermeiden zu lernen.