Sexualtherapie und Traumatherapie
Sexualtherapie und Traumatherapie sind erstmal zwei verschiedene Fachbereiche, für beide gibt es ganz eigene Ausbildungen, die, wenn sie fundiert sind, mehrere Jahre dauern. Leider ist die „Fächerkombination“ aus Sexual- UND Traumatherapie noch sehr selten vertreten. Kein Wunder, denn wenn man sich nicht auskennt, fühlt sich ja sowohl Trauma als auch Sex manchmal an wie ein „heißes Eisen“, von dem man besser die Finger lässt.
Dabei sind die Herangehensweisen von Sexual- und Traumatherapie oft gar nicht soo unterschiedlich, da in jedem Fall eine körperorientierte Arbeit mit dem Fokus auf Selbst- und Co-Regulation sinnvoll ist. Sowohl Sex als auch Trauma haben etwas mit dem autonomen Nervensystem zu tun – und manchmal gerät dieses genau hier durcheinander, so das Sexualität sich bedrohlich anfühlen kann statt nach Liebe.
Grundsätzlich kann man sagen, dass für Menschen, die von Trauma betroffen sind, eine Traumatherapie der erste Schritt sein sollte, noch vor der Sexualtherapie. Oder die Sexualtherapie sollte in enger Absprache mit der Traumatherapeutin angegangen werden. Paartherapie (noch ein dritter Fachbereich) kann parallel zur Traumatherapie Sinn machen, sollte dann aber auf jeden Fall traumasensibel sein. Auch hier wieder: unbedingt gut auf die Qualifikationen der Beratenden achten.