Hamburger Modell
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Was ist das Hamburger Modell?
Das Hamburger Modell wurde von den deutschen Sexualtherapeuten Uwe Hartmann und Volkmar Sigusch entwickelt und erstmals in Hamburg praktiziert, wodurch es seinen Namen erhielt.
Die Methode richtet sich an Paare, die sich in ihrer gemeinsamen Sexualität weiterentwickeln möchten. Es finden vornehmlich Paarsitzungen statt, einige Einzelsitzungen. Durchgeführt wird das Hamburger Modell von zwei ausgebildeten Berater*innen.
Der Beratungsprozess umfasst Gespräche und Übungen, um die Kommunikation zwischen den Partnern zu verbessern, Missverständnisse zu klären und Vertrauen wiederherzustellen. Das Modell berücksichtigt dabei die verschiedenen Aspekte der sexuellen Gesundheit und Beziehungen, einschließlich emotionaler Verbindungen, körperlicher Erregung, Kommunikation und psychologischer Faktoren, es versteht sich als ganzheitlichen Ansatz.
Das Offenlegen von Wünschen, Ängsten und Erwartungen bezüglich der sexuellen Beziehung ist zentrales Element. Das Hamburger Modell umfasst oft auch sexuelle Aufklärung und Bildung, um falsche Vorstellungen über Sexualität zu korrigieren und realistische Erwartungen zu fördern.
Praktische Übungen werden dem Paar als "Hausaufgabe" mit nach Hause gegeben und sind zentrales Element des Hamburger Modells.
Wie läuft eine Beratung nach dem Hamburger Modell ab?
Wenn keine Trennungsabsicht und die Bereitschaft zu einer gemeinsamen Sexualtherapie vorliegen, beginnt mit dem Hamburger Modell ein klar strukturiertes Paar-Therapie-Konzept: In einem ersten Schritt werden in anamnetischen Einzelgesprächen die Kontexte für das sexuelle Problem beleuchtet und die Zusammenhänge in einem Paargespräch gemeinsam erörtert.
Im zweiten Schritt werden die Paare dann im Therapieprozess immer wieder konkret zu körperorientierten Übungen angeleitet. Die einzelnen Übungen haben klare Regeln, die helfen, Grenzen zu setzen, aufkommende Ängste abzubauen und den Zugang zu einem positiven körperlichen Erleben (wieder) möglich zu machen. Diese Übungen finden zuhause statt und werden detailliert in den Sitzungen besprochen.
Was sind "Sensate Fokus" - Übungen?
"Sensate Focus" ist eine Technik, die ursprünglich von den Sexualtherapeuten William Masters und Virginia Johnson entwickelt und später ins Hamburger Modell übernommen und weiterentwickelt wurde.
Die Sensate-Focus-Technik zielt darauf ab, das sexuelle Vergnügen zu steigern, die Intimität zu fördern und eventuelle Leistungsängste zu reduzieren. In diesem ersten Schritt wird dem Paar geraten, jegliche sexuellen Handlungen zu vermeiden, Sowohl Paar- als auch Solosex. Dieser Verzicht kann für einen begrenzten Zeitraum gelten, normalerweise einige Wochen.
Das Paar wird stattdessen ermutigt, sich auf nonverbale, sinnliche Aktivitäten zu konzentrieren, bei denen die Berührung im Vordergrund steht. Dies kann sinnliche Massagen, streicheln, küssen oder einfach nur das gegenseitige Erkunden des Körpers ohne das Ziel des Orgasmus beinhalten. Die Partner werden ermutigt, sich gegenseitig Feedback zu geben und darüber zu sprechen, was ihnen gefällt, was angenehm ist und was sie genießen. Dies fördert eine bessere Verbindung und ein tieferes Verständnis der eigenen köperlichen Bedürfnisse und denen des anderen.
Nachdem das Paar so eine verbesserte Fähigkeit zur sinnlichen Wahrnehmung entwickelt hat und die Kommunikation gestärkt wurde, werden nach und nach sexuelle Aktivitäten wieder eingeführt. Der Fokus liegt weiterhin auf der sinnlichen Erfahrung und dem Genuss, anstatt auf der Leistung.
Sensate Focus ist eine sanfte und schrittweise Methode, die dazu beitragen kann, sexuelle Ängste oder Blockaden abzubauen, die Intimität zu fördern und das sexuelle Vergnügen zu steigern.
In Praxis 6020 Innsbruck, Österreich und online
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Partnerschaft
Sexualität
Familie
Erziehungs- und Bildungswissenschaft MA
Lebens- und Sozialberaterin
Weiterbildungen
- Akad. geprüfte Sexualberaterin und Sexualpädagogin (SFU Wien)
- Krisen- und Traumaberaterin (SFU Wien)
Themenschwerpunkte
Beratung für Einzelpersonen, Paare, Familien oder andere Beziehungskonstellationen. Ich begleite Personen bei sexueller (Un)Lust, unerfülltem Kinderwunsch, bei Trennungsfragen/Scheidung, wenn Kinder die Beziehung auf die Probe stellen, bei Seitensprüngen und Affären.